Mittwoch, 28. September 2011

Gespräch Strahlenklinik 20.09.11 10:00 Uhr

Meine Tasche hatte ich zuhause so gepackt, als würde ich so schnell nicht wiederkommen. Ich lief zuhause ziellos herum, hatte oft den Gedanken, hoffentlich siehst Du das alles mal wieder und fürchtete mich vor dem nächsten Klinikaufenthalt. Dann die Fahrt in die Klinik. Die Tasche ließen wir im Auto. Meine Mutter klinkte sich auch in den Termin  mit ein und wartete schon ungeduldig im Foyer des Krankenhauses. Wir wurden in ein kleines Zimmer gerufen und der Dipl. Physiker legte meine ganze Akte auf den Tisch und ging diese kurz mit uns durch.  Dabei fiel uns auf, dass es mittlerweile einen zweiten histologischen Befund vom Tumorreferenzzentrum Bonn vom 22.07.11 gab, der uns aber nicht mitgeteilt wurde. Dazu konnte der Dipl.Physiker nichts sagen. Die Unterlagen wollte er uns am Tag zur Verfügung stellen. Mir war dadurch aber klar, dass es dadurch keine weitere Biopsie mehr geben musste. Eine solche Biopsie machte nach Aussage des Arztes auch nicht so viel Sinn, da ein Tumor verschiedene Grade in seiner Zusammensetzung hat und ob man bei der Biopsie nun gerade die Stelle entnimmt, die man vermutet, ist zu ungewiss. Aber dafür hatten wir ja die histologischen Befunde- also ausreichend Unterlagen  für eine Chemo-Behandlung. Wir baten um Klärung, warum wir nicht informiert wurden. Zwischenzeitlich war auch der Neurologe eingetroffen. und der hatte auch keine Erklärung dafür- außer, dass der Zweitbefund nicht an ihn adressiert war. Es wurde mehrfach angeboten, dass ich mir noch eine Zweitmeinung einholen könnte. Meine Mutter hatte einen Frage-Antwort-Zettel vorbereietet und wurde aus meiner Sicht zu ihrer Zufriedenheit aufgeklärt. Der Dipl. Physiker hatte auch Kenntnis über eine andere Strahlenbehandlung, von der wieder Abstand genommen wurde. Ich saß mal wieder ziemlich unbeteiligt zwischen meinem Mann und meiner Mutter. Ich bin sonst nicht so ein ruhiger Mensch in Gesprächen, meine Freundin Antje bezeichnet mich  als sehr aktiven Part, aber ich konnte kaum dem Gespräch folgen. Am Ende des Gespräches erklärte ich mich bereit zu einer Strahlenbehandlung mit paralleler Chemotherapie über 6 Wochen. Ich bekam gleich den ersten Termin für die Anpassung der Bestrahlungsmaske mit. Am besten fand ich, dass ich wieder mit nach Hause konnte. Es wurde davon ausgegangen, dass ich auch nicht stationär aufgenommen werden muss. Darüber war ich  heilfroh und ich wusste, meinem Mann und den Kinder würde das auch so gehen .Uns gibt es nämlich nur komplett im 4er-Pack.  Das ganze Gespräch dauerte 2 Stunden.